Die Geschicht von einem Eisbären in Not
- eine Allegorie -
Es war einmal ein kleiner weißer Bär, der tummelte sich gemeinsam mit seiner großen Schwester Nana und seinen Eltern auf einer Eisscholle im arktischen Meer. Die Scholle war groß und breit und ragte von Horizont zu Horizont. Dies war die Welt unseres keinen weißen Bären Ingo. Die Sonne ging auf und ging unter, jeden Tag, immer wieder. Die Welt war stabil.
Eines Tages aber, es war an seinem 14. Geburtstag, strich ein unerhört warmer Windhauch über seine ausgestreckte Nase. Verschreckt und aufgeregt zugleich lief er zu seiner Familie, die ihn schon mit sorgenvollen Gesichtern erwarteten. Etwas Unaussprechliches würde passierten tuschelten sie. Seine Mutter erzählte, dass vor vielen Jahren das Eis unter den Füßen geschmolzen sei und alles habe begonnen mit dem lauen Wind.
Angst breitete sich aus wie ein Geschwür und ergriff die ehemals so fröhlichen Gemüter der Bären. Seine Mutter wurde krank und die Sorgen nahmen zu. Ingo musste die Aufgaben von Erwachsenen übernehmen, zum Spielen und Rumtollen bleib keine Zeit mehr. Die zu früh von ihm übernommene Verantwortung drückte ihn wie ein zu enger Schuh.
An seinem 20. Geburtstag entdecke Ingo, dass sein rechtes Knie abfing zu schmerzen und ihm den Dienst verweigerte. So gehandicapt, war er kaum noch in der Lage Fische zu fangen. Die Zukunft erschien alles andere als rosig.
Was glauben Sie, was Ingo machte? Schleppte er sich weiter um seine Aufgaben so gut wie möglich zu erfüllen? Ging er über seine Schmerzen hinweg und ignorierte Sie? Die Angst kannte er ja schon seit langem. Damit hatte er sich eingerichtet. Aber die Schmerzen!
Ingo war ein besonderer Bär, denn mit seiner Angst und seinen frühkindlichen traumatischen Erlebnissen wollte er sich jetzt nicht mehr abfinden und geschlagen geben. Er fing an nach zu denken, Dinge zu hinterfragen. Aber immer wieder stieß er an seine Grenzen. Er fand einfach keinen Ausweg aus seinem Dilemma.
Ihm wurde klar: Er brauchte Hilfe.
So verließ er seine gewohnte Umgebung und betrat Neuland und fand dort die Unterstützung, die ihm aus seiner Krise half.
Ihm fiel erst jetzt auf, dass seine Eisscholle nicht geschmolzen war und dass er mit seiner Familie immer noch Fische fangen konnte.
Seine innere Haltung änderte sich, er hörte auf sich zu beklagen und suchte mit Unterstützung aktiv nach neuen Wegen und er fand sie. Mit der inneren Bewegung, kam auch die äußere Veränderung. Er entdeckte Kräuter, die er auf sein Knie legte, er fing sogar an, seinen Schmerz zu wertschätzen. Seine Umgebung hielt ihn für verrückt und das war er ja auch, da er seinen Standpunkt verändert, sprich verrückt hatte.
Ingo war ganz bei sich und, Sie ahnen es schon, seine Fröhlichkeit kam Schritt für Schritt zurück und für Ihn begann ein neues Leben. Gefestigt und klar wurde er ein Lehrer und Führer in seiner Eisbärgemeinschaft.
Aber das wichtigste war, dass er nicht aufgegeben hat und aktiv für seine Gesundung eingestanden ist.
Sollten Sie ein solcher Ingo sein, dann freue ich mich, Sie auf Ihrer Reise zu sich selbst und in Ihre Gesundheit begleiten zu dürfen.